Handeln für die Schöpfung

Scheinbockkäfer Foto: Gertrud Hein

Aktuelles

Am 24. März 2017 fand die Auftaktveranstaltung der Veranstaltungsreihe „Lebendige Gewässer im Frühling“ an der Aa in Münster statt. Etwa 35 Teilnehmende waren gekommen, um sich bereits umgesetzte und noch in der Planung befindliche Renaturierungsmaßnahmen an der Aa zu Fuß, auf dem Rad und auf einer Busexkursion in und außerhalb von Münster anzusehen.

Exkursionsprogramm / Flyer

Optimierung und Erweiterung von Gewässerschutzmaßnahmen

Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung durch Eva Pier von der NUA und Berthold Reloe vom Tiefbauamt der Stadt Münster, führte die Exkursion zu Fuß an den 1. Standort oberhalb des Aasees in Münster, wo bereits Ende der 1990er Jahre erste Maßnahmen umgesetzt worden sind. Diese wurde im Jahr 2014 optimiert und erweitert.
 
Dipl.-Ing. Detlef Sönnichsen von Sönnichsen & Partner, Ingenieure für Wasserbau und Wasserwirtschaft in Minden stellte die Maßnahmen direkt am Gewässer vor. Dabei ging er auch auf die Besonderheiten eines sandgeprägten Tieflandflusses ein. Die natürliche Entwicklung ist hier deutlich langsamer zu beobachten als bei anderen Fließgewässertypen, so dass bei der Maßnahmenplanung bereits künstlich ein natürlicher Verlauf nachempfunden wurde.
Im weiteren Abschnitt erläuterte Detlef Sönnichsen die nachträgliche Anlage eines Sandfangs oberhalb von Haus Kump, der die Verlandung des Aasees verhindern soll.

Umbau urbaner Gewässer

Nach einer Fahrradtour entlang des Aasees wurde der 2. Exkursionspunkt besichtigt. An der innerstädtisch gelegenen Westerholtschen Wiese, die in früheren Jahren als Platz für Reitturniere genutzt wurde, stellten Detlef Sönnichsen, Christiane Bömer und Berthold Reloe die geplanten Maßnahmen an diesem noch nicht renaturierten Aa-Abschnitt vor. Die Planung zur ökologischen Verbesserung dieses Abschnittes stand im Spannungsfeld zwischen Stadtgestaltung, Denkmalschutz, Grün- und Landschaftsplanung und Sport- und Freizeitansprüchen. Das planerische Ziel war es, unter diesen Anforderungen einen ökologischen Ansatz zu entwickeln, der auch für die weiteren Stadtstrecken der Aa genutzt werden kann. Für die Biologie des Gewässers ist es von besonderer Bedeutung, dass sich dieser Abschnitt unmittelbar unterhalb des Aasees befindet. Prof. Dr. Rainer Mohn von der Fachhochschule Münster erläuterte diese Besonderheiten der Biologie und die des Abflussregimes der innerstädtischen Aa. Die Umsetzung der Maßnahmen soll an dieser Stelle im Sommer 2017 beginnen.

Ökologische Gewässeroptimierung über politische Grenzen hinweg

Am letzten Exkursionsstandort stellten Hermann Mollenhauer von der Unteren Wasserbehörde des Kreises Coesfeld, Berthold Reloe und Christiane Bömer vom Tiefbauamt der Stadt Münster wie zukünftige Maßnahmen aussehen können.
Die Planung wurde federführend durch die Stadt Münster unter intensiver Beteiligung aller Dienststellen durchgeführt. Sie wurde abschnittsweise realisiert, wobei der rund 900 Meter lange südliche Abschnitt auf dem Gebiet der Stadt Münster bereits fertiggestellt ist. Angrenzend an eine Ausgleichsfläche wurde die Aa hier großzügig ökologisch verbessert, wobei der östliche Talrand angehalten wurde. Die in diesem Abschnitt einmündenden Nebengewässer (namenloses Gewässer und Hülsbach) wurden ebenfalls ökologisch verbessert.
Die eigendynamische und ökologische Entwicklung der Aa ist hier sehr gut erkennbar.
Bis zur Stadtgrenze wurde bereits renaturiert, die Fortsetzung auf Kreisgebiet ist geplant und soll in Abstimmung von Stadt und Kreis umgesetzt werden.

(E. Pier, B. Reloe)

Im Herbst lädt die NUA zum Pendant der Veranstaltungsreihe ein:
Lebendige Gewässer im Herbst – Die Untere Agger, 22. September 2017, Overath, Nr. 052-17 - Es wird um frühzeitige Anmeldung gebeten, die Teilnehmeranzahl ist begrenzt.

Veröffentlichungen zur Tagung

Kurzbericht in der Zeitschrift "NUAncen" (Seite 14)

Ansprechpartnerin

Eva Pier
eva.pier (at) nua.nrw.de
02361-305-3316

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