Handeln für die Schöpfung

Scheinbockkäfer Foto: Gertrud Hein

Aktuelles

Die Fachtagung "Lebendige Gewässer - Sohle, Ufer, Aue - Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der Hydromorphologie" fand am 29. und 30. September 2016 in der Bürgerhalle Coesfeld statt. 

Hintergrund
Die Verbesserung des ökologischen Zustands von Fließgewässern stützt sich in erster Linie auf Maßnahmen zur Neuausrichtung der vorgegeben hydromorphologischen Rahmenbedingungen. Der Erkenntnisgewinn aus bereits durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen führt zu neuen Ansätzen und Instrumenten, die dazu beitragen, einen guten Zustand der Gewässer nach WRRL zu erreichen.

Zielsetzung
In der zweitägigen Fachtagung ging es in einem ersten thematischen Block um die Bedeutung der Abflussdynamik und der Abflussmenge auf die Gewässermorphologie, auf das Geschiebe und auf die Gewässersohle. Ein zweiter Themenblock drehte sich um Aspekte, die bisher noch wenig Berücksichtigung erfahren, wie z.B. den Klimawandel, die Rückkehr des Bibers und die Auswirkungen auf künftige Renaturierungsmaßnahmen. Neu entwickelte Instrumente zur Erreichung des guten Gewässerzustands waren Thema des dritten Themenblocks. Zu den drei Themenblöcken trugen jeweils namhafte Referenten vor.
Mitausrichter der Tagung war die Regionale 2016 ZukunftsLAND. Im Rahmen dieses Strukturförderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen bildeten Projekte mit Bezug zu den Fließgewässern im westlichen Münsterland in den vergangenen Jahren einen Schwerpunkt. Ein Bericht über die Werkzeuge der „Gesamtperspektive Flusslandschaften“ und ein Exkursionsprogramm zu kleineren renaturierten Fließgewässern im Gebiet der Regionale 2016 – an die Berkel und an den Kleuterbach – bildeten den Abschluss der Tagung.

Im Folgenden finden Sie das Programmheft sowie die Vorträge der Tagung zum Download.

Programmheft zur Fachtagung

Einführungsvortrag: Erreichen wir die Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie bis 2027?
Monika Raschke

Themenblock 1: Gewässerentwicklung heute und morgen, Strahlwirkung, Gewässerunterhaltung, Biber und Klimawandel

Effekte von Renaturierungsmaßnahmen auf die Auenlebens-
gemeinschaften

Dr. Kathrin Januschke, Universität Duisburg-Essen

Aktuelle Maßnahmen am Beispiel von Lippemündung und Co.
Sylvia Junghardt, Emschergenossenschaft/Lippeverband

Bestimmung des Lebensraumgewinns bei Rückbau von Querbauwerken in NRW anhand einer GIS-gestützten Methode
Dr. Thomas Euler, LANUV NRW

Der Verbund zwischen Gewässer und Aue
Dr. Thomas Ehlert, Bundesamt für Naturschutz

Die Rolle des Bibers bei der Gewässerentwicklung
Dr. Lutz Dalbeck, Biologische Station Düren

Gewässerentwicklung im Rahmen von Regionale 2016 und
EU-Wasserrahmenrichtlinie

Gerhard Jasperneite, Bezirksregierung Münster

Strategien zur Erfolgskontrolle und zur Optimierung von Fließ-gewässerrenaturierungsmaßnahmen
Dr. Andrea Sundermann, Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt

Der Klimawandel und seine Folgen für die Gewässerentwicklung

Arndt Bock, Leiter des Hauptausschusses „Gewässer und Boden“ der DWA

Themenblock 2: Abfluss, Morphologie, Geschiebe, Sediment,
Gewässersohle


Morphologische Skalen für den guten Zustand von Fließgewässern
Prof. Dr. Holger Schüttrumpf, RWTH Aachen

Feststoffmanagement und Sedimentdurchgängigkeit
Dr. Michael Detering, DB Sediments GmbH

Interaktion von Sedimentdynamik und Gewässerökologie am Beispiel der Kolmation

Dr. Markus Noack, Institut für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart.

Abflussdynamik als Steuerungsgröße für die Gewässerent-wicklung
Dr. Tobias Schütz, Universität Freiburg

Das LAWA-Verfahren zur Klassifizierung des Wasserhaushalts, der Wasserkörper und Einzugsgebiete
Dr. Dr. Dietmar Mehl, biota - Institut für ökologische Forschung und Planung GmbH

Themenblock 3: Neue Instrumente

Gewässerentwicklung durch nachhaltige und prozessorientierte Gewässerunterhaltung
Dr. Andreas Stowasser, Stowasserplan GmbH

Eine Entscheidungshilfe zur Auswahl von zielführenden hydrologischen Maßnahmen an Fließgewässern
Dr. Uwe Koenzen, Planungsbüro Koenzen

Ermittlung des typspezifischen Flächenbedarfs für den guten ökologischen Zustand
Christoph Linnenweber, Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz

Ufergehölze und Wassertemperatur
Prof. Dr. Daniel Hering, Universität Duisburg-Essen

Fisch-Durchgängigkeit über ein neuartiges Liftsystem

Dr. Andreas Hoffmann, Büro für Umweltplanung, Gewässermanagement und Fischerei

Die „Gesamtperspektive Flusslandschaften“ in der Regionale 2016: Werkzeuge zur integralen Gewässerentwicklung
Prof. Dr.-Ing. Ursula Stein, Stein + Schultz, Stadt-, Regional- und Freiraumplaner