Handeln für die Schöpfung

Foto: Gertrud Hein

Good Practice



Die bischöfliche „Stiftung zur Ausbildung katholischer Geistlicher“ hat den biologisch wirtschaftenden Laakenhof vor dem Aus gerettet.

2018 hat die bischöfliche „Stiftung zur Ausbildung katholischer Geistlicher“ 33 ha Ackerland bewusst nicht meistbietend verpachtet. Stattdessen hat die Stiftung zu moderaten Preisen nach ökologischen Kriterien längerfristig an den Laakenhof vergeben. Damit hat die Stiftung den Fortbestand des Biolandbetriebs gesichert. Denn der Pachtbetrieb im münsterländischen Ennigerloh stand 2017 vor dem Aus. Die Verpächterin, die Heidelberger Zementwerke, hatte nach 25 Jahren den Pachtvertrag gekündigt. Jetzt kann die Hofgemeinschaft mit dem Pachtvertrag der Stiftung im Gepäck nach und nach auf ihre neue Hofstelle im nahe gelegenen Enniger umziehen und dort weiter wirtschaften. In dem Pachtvertrag ist eine ökologische Bewirtschaftung verankert.

Eine fünfköpfige Hofgemeinschaft und drei Auszubildende bewirtschaften den Laakenhof. Schülerinnen und Schüler aus der Region absolvieren dort Praktika. Die Milchviehherde mit 14 Kühen der alten Nutztierrasse „Altdeutsches Niederungsrind“ ist hier mit ihren Kälbern ganztags auf der Weide. Die Milch wird in der hofeigenen Käserei verarbeitet. Auf den ca. 42 ha Pachtland wachsen Gemüse, Kartoffeln und Futter für die Tiere. Die erzeugten Lebensmittel werden über Abokisten, im eigenen Hofladen und auf dem ökologischen Bauernmarkt in Münster direkt vermarktet. Damit trägt sich der Betrieb wirtschaftlich. „Die Kirche will biologisch wirtschaftende Betriebe, die ihre Produkte in der Region vermarkten, fördern. Wir streben eine transparente Vergabe kirchlicher Pachtflächen nach sozialen und ökologischen Kriterien an“, erläutert Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung beim Bistum Münster, die Ziele der Kirche. Er hat sich mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn, Maria Kleingräber von der Fachstelle Umweltschutz am Bischöflichen Generalvikariat und dem Bürgermeister von Ennigerloh, Berthold Lülf, für den Pachtvertrag mit dem Laakenhof eingesetzt.

Auf der neuen Hofstelle entsteht zusätzlich zum Bisherigen auf ca. 0,5 ha Fläche ein öffentlich zugänglicher Permakulturgarten mit informativen Schautafeln und eine Küche für Kurse in der Käseherstellung und zum Kochen. Sie ist für Seminare und Veranstaltungen mit Kitas, Schulen, Touristen und Interessierten vorgesehen. Schon jetzt finden auf dem Hof regelmäßig Führungen und Kurse zu Ökolandbau statt. Deshalb wird die neue hofeigene Käserei als Schaukäserei gebaut.

Landwirtinnen und Landwirte auf und neben einem Schlepper auf einem Acker

Hofgemeinschaft Laakenhof. Foto: Joachim Derschka



Im Pachtvertrag des Laakenhofs ist eine ökologische Bewirtschaftung verankert.