Landwirtschaftliches Pachtland und die damit verbundenen Pächter und Verpächter erleben in den vergangenen Jahren eine sich zuspitzende Dilemmasituation. Der Wunsch nach Nachhaltigkeitskriterien in Vergabe und Bewirtschaftung sowie der Preisdruck auf eben jene Bewirtschaftende durch den Pachtmarkt mit einer Steigerung der Preise je Hektar von über 150 Prozent im Bundesdurchschnitt über die vergangenen 10 Jahre kollidieren zunehmend. Es braucht neue Ansätze.
Johann Verhoeven, Bildungsreferent am Katholischen Bildungszentrum Wasserburg-Rindern, hat die Situation in seiner Magisterarbeit unter die Lupe genommen. In der Zeitschrift „Kleine Kniffe“ hat er dazu veröffentlicht.
Die zahlreichen Leistungen ökologisch und sozial wirtschaftender Landwirtinnen und Landwirte dürften von öffentlicher Seite nicht länger als selbstverständlich erachtet werden, sondern müssten mittels gezielter Anreize in Pachtpreis, Pachtdauer und nicht zuletzt auch im Dialog zur Perspektiventwicklung unterstützt werden, schreibt er. (Kleinbäuerliche) Landwirte bräuchten in Zukunft vor allem soziale Verlässlichkeit und Dialogbereitschaft, die von der Politik, aber auch von Kirchenverwaltung und öffentlichem Sektor gegeben sein müsse, um dem strukturellen Wandel zu begegnen und eine heterogene und in jeglicher Hinsicht nachhaltige Landwirtschaft zu fördern, fordert er. Eigentum verpflichte.
Pachten aus kirchlicher und öffentlicher Hand - Höchste Zeit für neue Standards?, erstmalig veröffentlicht im ökumenischen Magazin für nachhaltige Beschaffung „Kleine Kniffe“ Ausgabe April 2023, Seite 24-25. Hier kostenlos downloaden Mehr zu „Kleine Kniffe“ unter www.nachhaltige-beschaffung.com