Natursteinmauern rund um die Kirche
In und auf Mauern wohnen
Natursteinmauern sind für etliche Pflanzen, Tiere und Flechten überlebensnotwendig. Sie finden nur dort die nötigen Standortbedingungen.
Natursteinmauern sind für etliche Pflanzen, Tiere und Flechten überlebensnotwendig. Sie finden nur dort die nötigen Standortbedingungen.
So unscheinbar und so unwichtig sie oft wirken, Kirchen- und Friedhofsmauern sind häufig ein kulturhistorisch bedeutsames Erbe. Oft sind es die ältesten noch erhaltenen Bauwerke in den Städten und Gemeinden. Sie können mit ihren Spuren viele Geschichten erzählen.
Zusätzlich rückt immer mehr in den Blick, dass diese alten Mauern auch für den Erhalt der Biologischen Vielfalt enorm wichtig sind und im Naturschutz teilweise als gefährdete Biotope eingestuft werden.
Denn auf und in ihnen hat sich in der Regel über die Jahrzehnte und Jahrhunderte eine reiche Flora und Fauna mit besonderen Pflanzen- und Tiergesellschaften entwickelt, die speziell auf diese felsenähnlichen Standortbedingungen angewiesen ist. Dazu gehören an Mauern und auf Steinen oft auch die in ihrer Vielfalt stark bedrohten Flechten.
Natursteinmauern sind Lebensraum.
Foto: Karola Wiedemann
Die von Flechten erzeugte typische Patina verleiht alten Gebäuden und Mauern eine ehrwürdig-historische Wirkung und ist keineswegs als Verschmutzung zu sehen, die entfernt werden muss. Flechten gelten als Zeigeorganismen für die Luftqualität. Sie überleben nur bis zu einer je nach Art unterschiedlichen Schadstoffkonzentration der Luft. Auch weil sie teilweise nur wenige Millimeter jährlich wachsen, sind sie in ihrem Vorkommen und in ihrer Vielfalt gefährdet. Daher ist es wichtig, sie zu schützen und zu erhalten.