Es sind oft nur Samenkörner, die dafür sorgen, dass Sorten und Arten von Kulturpflanzen nicht verloren gehen. Die Keimfähigkeit der Samen ist allerdings zeitlich begrenzt.
Es sind oft nur Samenkörner, die dafür sorgen, dass Sorten und Arten von Kulturpflanzen nicht verloren gehen. Die Keimfähigkeit der Samen ist allerdings zeitlich begrenzt.
Um alte und heimische, oft besonders robuste und angepasste, samenfeste Kultursorten zu erhalten, ist deren Saatgut zu sichern. Weil Saatgut nicht ewig keimfähig bleibt – manche Arten keimen schon nach ein bis zwei Jahren nur noch teilweise – muss man es immer wieder neu anbauen, die Pflanzen kultivieren und dabei Samen gewinnen, wenn die Sorten nicht verloren gehen sollen.
Für eine ökologische Bewirtschaftung von Flächen und für den Anbau auf Flächen mit besonderen Standortbedingungen fehlt heute schon oft das Saatgut der dort von jeher am besten angepassten Kulturpflanzen. Deshalb entstehen weltweit Saatguthäuser, die Saatgut einlagern und zum Nachbau verteilen. In Deutschland gibt es eine überregionale Initiative zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und regionale Initiativen, zum Beispiel die Initiative „Bergische Gartenarche“.
Weltweit erhalten Initiativen mit der Aufbewahrung von Saatgut und regelmäßigem Nachbau jahrhundertealte Kulturpflanzensorten.
Kleinbäuerliche ökologisch wirtschaftende Betriebe haben meist die besten Voraussetzungen, Sorten zu erhalten.
Auch eine Gemeinde kann aus Hausgärten Samen von Pflanzen, die nachgebaut werden sollen, einsammeln. Das können auch Samen von Pflanzen sein, die sich immer wieder selber aussäen. Dieses Saatgut wird im Gemeindezentrum zusammen getragen und gelagert.
Zum Nachbau und Erhalt wird das Saatgut dann am Pfarrzentrum ausgesät und kultiviert und an Interessierte für die Einsaat im Garten mit der Bitte verteilt, von den Pflanzen Samen zu sammeln und wieder an die Gemeinde zurückzugeben.
Das ist jedoch nur mit so genannten samenfesten Pflanzensorten sinnvoll. Denn nur von diesen Pflanzen kann man aus direkt von den Samenständen gesammelten Samen erfolgreich wieder neue Pflanzen ziehen. Deshalb ist darauf zu achten, dass nur von samenfesten Sorten, und nicht von so genannten Hybriden, Samen gesammelt und verteilt werden.
Bei der Weitergabe ist zu berücksichtigen, dass der Verkauf von selbst gewonnenen Samen nach dem Saatgutverkehrsgesetz in der Regel nicht erlaubt ist. Eine kostenlose Weitergabe ohne Gegenleistung ist jedoch möglich. Spenden für solche Aktivitäten sind erlaubt.
Handelsübliches Saatgut ist inzwischen sehr oft so genanntes F1-Hybridsaatgut, von dem man nicht mehr Samen gewinnen und wieder erfolgreich aussäen kann. Auf den Samentüten ist dies teilweise neben der Sortenbezeichnung mit „F1“ vermerkt. Die Angabe ist freiwillig. Verpflichtend ist diese Kennzeichnung nach Auskunft des Bundessortenamts nicht.
Wer alte Arten und Sorten von Obst und Gemüse kultiviert oder von Biobauern, beim NABU oder aus Nachbars Garten bekommt, stellt fest, dass jede Sorte anders schmeckt und dass dieser Geschmack auch noch je nachdem an welchem Standort und bei welchem Klima die Frucht gewachsen ist, variiert.
Deshalb bedeutet Arten- und Sortenvielfalt auch Geschmacksvielfalt.
Je vielfältiger die Geschmackserlebnisse sind, je mehr verschiedene Geschmacksrichtungen man kennenlernt, umso größer ist die Chance auf Genusserlebnisse. Gourmetköche setzen deshalb oft bewusst auf besondere heimische, meist alte, Arten und Sorten von Obst und Gemüse aus der näheren Umgebung. Auch wer gezielt alte Obst- und Gemüsearten und –sorten aus der Region kauft, trägt zum Erhalt der Biologischen Vielfalt – in diesem Fall der Arten- und Sortenvielfalt von Kulturpflanzen - bei.
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